Pro-Fi: SPL mit neuer kompakter Produktlinie

SPL_Pro-Fi_BlogDer Hersteller für Recordingequipment führt zur High End 2016 eine neue Produktlinie ein. Die Professional Fidelity Line will das beste Ergebnis sowohl für Hi-Fi-Affine als auch im professionellen Recordingbereich bieten.

 

Nach jahrelanger Modellpflege seiner bereits etablierten und allseits geschätzten Produkte präsentiert der Spezialist für Recordingelektronik, SPL, eine komplett neue Produktlinie. Diese soll sowohl für Hifi-Enthusiasten als auch für den professionellen Anwender interessant sein.

Insgesamt umfasst das neue Produktportfolio fünf Geräte. Zwei Kopfhörerverstärker mit symmetrischem Kopfhörerausgang (Phonitor e und Phonitor x), einen D/A-Wandler mit Vorverstärkerfunktion (Director), einen Phonovorverstärker (Phonos) und einen Leistungs- bzw. Endverstärker (Performer s800).

Am interessantesten scheinen dabei die beiden Kopfhörerverstärker zu sein. Besitzen sie doch zum ersten Mal in der SPL-Geschichte 4-Pol-Ausgänge für den komplett symmetrischen Betrieb der Kopfhörer. Dabei unterscheiden sich die beiden Modelle nicht nur im Preis. Der größere der beiden namens Phonitor x bietet all die Einstellmöglichkeiten, die auch der schon etwas ältere Phonitor 2 hat. Neben zwei Schalter für die analoge und digitale Eingangswahl und der obligatorischen Lautstärkeregelung, kann auch noch die Stärke des integrierten Crossfeeds, als auch die Kanalbalance und der Winkel für eine Individuelle Raumdarstellung angepasst werden. Wie der Phonitor 2, besitzt auch der Phonitor x pro Kanal ein Voltmeter mit analoger Anzeige der Spannungs- und somit auch der Lautstärke. Rückseitig bietet die größere Version durch den integrierten Vorverstärker auch die Möglichkeit, Aktive Lautsprecher oder auch Leistungsverstärker anzuschließen. Dabei können diese sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch ausfallen. Preislich wird sich der Phonitor x bei 2089 Euro bewegen.

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Phonitor X Frontansicht in Schwarz

Der kleinere Bruder des Phonitor x, der Phonitor e, stellt eine im Funktionsumfang etwas abgespeckte Variante dar. Die Einstellmöglichkeiten beschränken sich hier auf zwei voreingestellte Modi, welche mal stärker (Modus C2) und mal schwächer (Modus C2) in das Raumbild und so das Klanggeschehen eingreifen. Trotzdem besitzt auch der SPL Phonitor e sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Kopfhörerausgänge. Aufgrund der etwas flächeren Bauweise wurde auf die analoge Spannungsanzeige verzichtet. Auch die Vorverstärkerfunktion fällt dem um ca. 500€ günstigeren Preis zum Opfer. Wer den Phonitor e aber ohnehin nur als Kopfhörerverstärker verwenden möchte, stört sich nicht daran. An Eingängen stellt der Phonitor e nämlich ebenfalls genügend Analogeingänge (jeweils ein Paar RCA-Stereo und symmetrische XLR-Eingänge) zur Verfügung. Der Phonitor e ist ab 1429 Euro im Handel erhältlich.

Beide, sowohl der etwas teurere Phonitor x als auch der flacher gebaute Phonitor e, bieten optional die Möglichkeit, mit einem Digitalen Interface ausgestattet zu werden. Dabei steht damit eine Digital-Analogwandlung zur Verfügung, die Signale mit einer Abtastrate bis zu 192 KHz verarbeiten kann, sei es über USB oder Toslink bzw. SPDIF. Die Ausgangsimpedanz der beiden Verstärker am unsymmetrischen Kopfhörerausgang beträgt  erfreulich niedrige 0,18 Ohm. Ein Garant, auch niedrigimpedante Kopfhörermodelle anstandslos anzutreiben. Der symmetrische Ausgang ist mit 0,36 Ohm zwar etwas höher, was aber immer noch sehr niedrig ist. Die Verstärkungsleistung kann sich bei beiden Modellen mehr als sehen lassen und sollte mit bis zu 1 Watt bei 600 Ohm Kopfhörerimpedanz (max. 2,7 Watt @ 32 Ohm) auch passionierte Lauthörer überzeugen können. Der optionale D/A-Wandler, der sowohl für den Phonitor x als auch Phonitor e verfügbar ist, schlägt mit 330 Euro zu Buche.

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Phonitor e in Rot Vorder- und Rückseite

Neben den beiden Kopfhörerverstärkermodellen wird in Kürze ein Digital-Analog-Wandler verfügbar sein, der auch als Vorverstärker nutzbar ist. Die von SPL Director genannte D/A-Preamp-Kombination dient dabei als Schaltzentrale für das restliche HiFi-Equipment. Anders als die beiden integrierten Kopfhörerverstärker kann der DAC mit wesentlich hochauflösenderen digitalen Eingangssignalen gefüttert werden. So ist beim Director erst bei 32 Bit/384 KHz Schluss. Dies bezieht sich auf alle vier Eingänge. Neben USB, Toslink und koaxialem SPDIF-Eingang findet sich noch ein AES/EBU-Anschluss im 3-Pin-XLR-Format an Bord. Auch die neuen DSD-Formate beherrscht der DAC bis zu DSD128 (DSD2). Angezeigt wird sowohl der jeweils verwendete Eingang als auch die Abtastrate des Digitalsignals. Der Director besitzt als vollwertiger Vorverstärker aber auch zwei analoge RCA-Eingänge. Auf symmetrische Eingänge wurde verzichtet. Mit 2859 Euro ist der SPL Director leider kein Schnäppchen. Wie man SPL kennt, reflektiert der Preis aber immer die sehr hohe Qualität der Produkte.

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SPL Director in Silber

Passend zum Vorverstärker bietet SPL auch einen im Pro-Fi-Design gehaltenen Endverstärker an. Die Performer s800 Stereo-Endtufe kann sowohl am Phonitor x als auch am Director als Leistungsverstärker dienen. Der Verstärker ist komplett symmetrisch aufgebaut und verfügt über jeweils zwei XLR-Ein- sowie auch Ausgänge. Diese Ausgänge können zur Weiterleitung (Pass-Through) des Vorverstärkersignals an eine weitere Endstufe verwendet werden. Neben der Funktion als Stereoendstufe kann der Performer s800 im Bridge-Betrieb auch zu einem Monoblock umfunktioniert werden und so bis zu 450 Watt Leistung pro Kanal zur Verfügung stellen (Stereobetrieb max. 285 Watt an 4 Ohm). Mittels Drehregler (Trim-Funktion) an der Rückseite kann das Eingangssignal auch um bis zu 5.5 dB in 0,5 dB-Schritten beschnitten werden. Mit seinen 2969 Euro ist der kräftige Performer s800 aber auch kein Pappenstiel.

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Performer s800 Rückseite

Zuguter Letzt darf auch ein Phonovorverstärker nicht fehlen, erfreut sich das Plattengeschäft in letzter Zeit doch einem stetigen Aufwärtstrend. SPL versucht mit dem Phonos diesem Trend auch im semiprofessionellen Bereich Tribut zu zollen. Die Verstärkerkurve wurde gemäß der RIAA-Norm angepasst. Der Phonos ist dabei sowohl für MC-Tonabnehmer als auch für die leichter zu befeuernden MM-Pendants geeignet. Sowohl Eingangskapazität für MM-Systeme (150, 220, 330 pF) als auch die Impedanz für MC-Cartridges (100, 220, 470, 2k2, 4k7 10k Ohm) kann mittels Schaltern an die jeweiligen Tonabnehmer angepasst werden. Dabei sind die jeweils komplementären Werte für beide Systeme (MM: 100k Ohm, MC: 22pF) fixiert. Des weiteren sind sowohl ein Gainswitch (Normal, -10dB und +4dB) als auch ein Subsonic-Filter vorhanden. Die maximale Verstärkung liegt bei MM bei 51dB, bei MC bis zu 70dB. Somit hat der Phonos genügend Kraft für jedwedes Plattenmaterial und auch leise Tonabnehmer. Der Preis für den SPL Phonos beläuft sich auf 1759 Euro.

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SPL Phonos Phonopreamp

Alle gemeinsam verwenden die Produkte der Pro-Fi-Serie die neue 120 Volt VOLTAiR-Technologie, die eine interne Betriebsspannung von +/-60VDC erlaubt und somit ein Vielfaches höher ist als die Betriebsspannung vergleichbarer Produkte. Großer Vorteil sollen die dadurch besonders guten Werte bei Rauschabstand, Dynamikumfang und Übersteuerungsfestigkeit sein. Wie bereits auf den Bildern ersichtlich, sind alle fünf Komponenten in insgesamt drei verschiedenen Farbgebungen erhältlich: Schwarz, Rot und Silber. Der Austausch der Frontplatten und auch der Drehregler und Knöpfe ist auch nachträglich möglich, sollte aber entweder von einem zertifizierten Partnerunternehmen oder von SPL direkt gemacht werden, um die Garantieleistung nicht zu schmälern.  Apropos Garantie. Die beträgt bei SPL bei allen Produkten 2 Jahre ab Kaufdatum.

Die Pro-Fi Produktlinie soll voraussichtlich nach der High End 2016 Leitmesse bei diversen Fachhändlern zu den jeweils empfohlenen Preisen verfügbar sein.

Link zur Website des Herstellers: www.spl.info

Bildmaterial © SPL electronics GmbH

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